Presseschau
Südkurier  21.02.2017:

Soziales Netzwerk auf der Erfolgsspur
  • Hilfsorganisation in Aach besteht seit acht Jahren
  • Hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen

    Von Michael Neubert


  • Gespräche und gegenseitiger Autausch gehören zu den Zielen des Sozialen Netzwerks Aach – wie hier rund um ein leckeres Buffett zum Neujahrsumtrunk. BILD: JÜRGEN WASCHKOWITZ

    Aach – Das 2009 gegründete SozialeNetzwerk ist zu einer wichtigen Institution in Aach geworden. Und sie kommt an. Die Zahl der Mitglieder ist von 2009bis heute von 38 auf 187 gestiegen. Auch die Aufgaben wachsen. Mit Beifall quittierten die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung die von Einsatzleiterin Ingrid Gielen vorgetragene Jahresbilanz für 2016.
    Nach sieben Jahren dürfen die Verantwortlichen mit Recht von einer Erfolgsgeschichte sprechen. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich das Soziale Netzwerk entwickelt hat. Es ist eine wertvolle Einrichtung, die großteils von Ehrenamtlichen getragen wird“, sagte Bürgermeister Severin Graf. Er sprach von einem Alleinstellungsmerkmal. In dieser Form, so breit aufgestellt, sei es in Aach etwas Besonderes. Die Stadt bezuschusst die Einrichtung jedes Jahr. Ingrid Gielen versicherte: „Wir sind froh über die Unterstützung der Stadt. Wir bemühen uns, das Geld sinnvoll einzusetzen.“
    Was Bürgermeister Graf mit „breit aufgestellt“ meinte, wurde im Bericht schnell klar. Das Soziale Netzwerk engagiert sich in vielfältiger Weise. Die beiden Standbeine sind die Begegnungsstätte und die Nachbarschaftshilfe. Das Angebot reicht vom Lese-, Handarbeitskreis, Malkurs über die fröhliche Ka?eerunde bis zur Computeria und den Eltern-Baby-Kurs. Das Sommerferienprogramm für Jung und Alt sei gut angekommen. Die Helfer leisten Fahrdienste und kümmern sich um ältere Menschen, die alleine und nicht mehr mobil sind. Neu im Programm ist die Kinderbetreuung.
    Das Soziale Netzwerk arbeitet mit anderen Einrichtungen zusammen: mitKindergarten und Grundschule, dem Helferkreis Aach. Seit Mai 2016 gibt es regelmäßige Sprechzeiten für Flüchtlinge, seit November bietet das Netzwerk in seinen Räumen einen Deutschunterricht für Flüchtlinge an, und es besteht eine Kooperation mit der Sozialstation Engen.
    Seit der Gründung steigt nicht nur die Mitgliederzahl, sondern auch die Zahl der Einsätze. 2016 leisteten die Helfer des Sozialen Netzwerks 1154 Stunden, 617 in der Begleitung und Unterstützung, 458 in der Hauswirtschaftshilfe, 54 Stunden im Fahrdienst und 25 in der Kinderbetreuung. Zum Vergleich: 2010 kam man auf 233, 2013 auf 491 Stunden. Von der Gründung bis 2016 kamen 4521 Stunden zusammen. Im vergangenen Jahre fuhren die Helfer 8341 Kilometer (2015: 7975 Kilometer).
    Regelmäßig würden die Mitarbeiter geschult. Gielen: „Es ist wichtig, die neuesten Informationen zu bekommen.“ Vor allem zum Tema Demenz erweiterten die Helfer des Netzwerks 2016 ihr Wissen. Die Institution bewegt auch junge Menschen. Derzeit leisten vier Gymnasiasten der Schule in Stockach ein freiwilliges soziales Praktikum in der Aacher Einrichtung.
    Die Organisation
    Das Soziale Netzwerk Aach unterstützt Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, entlastet Familien und p?egende Angehörige, trägt dazu bei, dass eine altersgerechte Infrastruktur in Aach entsteht und die Gemeinschaf im Ort gestärkt wird. Mitarbeiter: 15 in der Begegnungsstätte, 16 in der Nachbarschafshilfe, zehn im Fahrdienst und eine im Büro. Sprechzeiten: Dienstag, 15 bis 17 Uhr; Donnerstag, 9.30 bis 11.30 Uhr und 16 bis 17 Uhr. Sitz: Mühlenstraße 1 in Aach, Telefon (0 7774) 92 54 06, Mail: soziales-netzwerkaach@t-online.de