Presseschau
Südkurier  28.02.2019:

Wie Nachbarschaftshilfe funktioniert
Aktive des Sozialen Netzwerks Aach stellen ihre soziale Arbeit vor. Der Hilfsverein wächst

Ingrid Gielen stellt in der Alten Kirche das soziale Netzwerk Aach vor. Interessierte Bürger konnten erfahren, wer helfen kann und wie Bedürftigen geholfen wird. Bild : Günther Vasel

von Günther Vasel

Volkertshausen – Bedürftigen und älteren Menschen helfen – das ist das Ziel des Sozialen Netzwerks Aach. Der Hilfsverein hat sich bereits 2009 gegründet. Ursprünglich gab es 38 Mitglieder, inzwischen sind es 218. Mitglied sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Kommunen wie Volkertshausen. Bei einer Veranstaltung in der Alten Kirche Volkertshausen informierte das Soziale Netzwerkes Aach nun über seine Arbeit.
In einer Studie mit der katholischen Fachhochschule Freiburg habe man vor zehn Jahren eine Umfrage gestartet, so der erste Vorsitzende Severin Graf. Als Ergebnis kam heraus, dass viele Menschen im Alter noch in ihrer gewohnten Umgebung leben wollen. Kommen Mobilitätseinschränkungen hinzu, benötigt der ältere Mensch doch öfters Hilfe. Es sind oft nur Kleinigkeiten, die Großes bewirken und über eine gut organisierte Nachbarschaftshilfe erledigt werden können.
Ingrid Gielen ist die Einsatzleiterin des Sozialen Netzwerks. Sie stellte das Programm, besser das Angebot des Verein vor: Hilfen im Haushalt, vom Einkaufen übers Putzen bis hin zum Zubereiten von Mahlzeiten. Besuchs- und Begleitdienste sorgen dafür, dass die Hilfesuchenden zum Arzt oder zu Behörden begleitet werden. „Seit ich besucht werde, fühle ich mich nicht mehr so einsam“ – das sei eine eindringliche Aussage von Bürgern, denen das Netzwerk helfe, führte die Einsatzleiterin aus. In der Begegnungsstätte ist immer Raum für Geselligkeiten und gemeinsame Aktivitäten.
Helfen kann jeder, ob nur als zahlendes Mitglied oder zusätzlich durch die aktive Mitarbeit. Angestrebt wird ein generationsübergreifendes Miteinander. Die Helfer werden nach den Bestimmungen Ehrenamtlicher Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung erhalten. Hilfeleistungen werden mit 12 Euro pro Stunde berechnet und können über die Pflegeversicherung geltend gemacht werden. Wurden 2010 insgesamt 187 Stunden geleistet, waren es 2018 schon 1796 Stunden.

Informationen im Internet: www.soziales-netzwerk-aach.de